Die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten haben sich auf eine deutlich entschärfte Version des EU-Lieferkettengesetzes geeinigt. Die Anpassungen betreffen zentrale Bereiche des ursprünglich geplanten Rahmens und führen insgesamt zu einer spürbaren Entlastung für viele Unternehmen – auch in der Lebensmittelbranche.
Künftig soll das Gesetz nur noch für sehr große Unternehmen gelten. Betroffen sind ausschließlich Betriebe mit mindestens 5.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro. Damit fallen zahlreiche Unternehmen, die zuvor unter die Regelung gefallen wären, aus dem Geltungsbereich heraus.
Zudem entfällt die ursprünglich vorgesehene EU-weite zivilrechtliche Haftung. Bei Verstößen drohen Unternehmen nun ausschließlich Bußgelder von bis zu 3 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Auch die inhaltlichen Pflichten werden reduziert: Firmen müssen nur noch dort aktiv Nachforschungen anstellen, wo ein erhöhtes Risiko für Verstöße vermutet wird. Die Verpflichtung zur Erstellung von Klimahandlungsplänen wurde ebenfalls gestrichen.
Aufgrund dieser Anpassungen wird das Inkrafttreten des Gesetzes auf den 26. Juli 2029 verschoben, um den EU-Mitgliedstaaten die Umsetzung der geänderten Vorgaben zu ermöglichen.
Für viele Unternehmen bedeutet die Überarbeitung eine deutliche organisatorische Entlastung. Dennoch bleibt das Thema Nachhaltigkeit in der Lieferkette zentral, da Transparenz, Risikomanagement und verantwortungsvolle Beschaffung weiterhin wichtige Wettbewerbs- und Zukunftsfaktoren sind.
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